Skandinavien

28. Juli 2009

Köln
3 km (3.930 km)

Frühmorgendliche Fahrt vom Bahnhof durch die noch leere Hohe Straße nach Hause.

27. Juli 2009

Kopenhagen
24 km (3.927 km)

Heute endete die Radfahrt nicht am Zelt, sondern am Kopenhagener Hauptbahnhof. Um 18:53 Uhr fuhr dort pünktlich der Nachtzug ab, dessen Zugteile nach Amsterdam, Basel und München fahren und der mich morgen früh in Köln ausspucken wird. So langsam rückt das Ende der Tour ziemlich nah!

26. Juli 2009

Kopenhagen
56 km (3.903 km)

Schmunzler des Tages: Kopenhagen ist eine Radlerstadt mit tollen Radwegen, die auch gut angenommen werden. Das hat zur Folge, dass im Berufsverkehr Tempolimits eingeführt werden mussten:

25. Juli 2009

Kopenhagen
42 km (3.847 km)

Der Campingplatz ist doch etwas außerhalb der Stadt, da läppern sich bei zwei Fahrten in die Stadt schon ein paar Kilometer zusammen.

24. Juli 2009

Vordingborg - Kopenhagen
131 km (3.805 km)

über Prästö - Köge

Noch in Vordingborg sehe ich einen Radwegweiser des Radwegs Nr. 56 ins 70,6 km entfernte Köge, dem ich glücklicherweise spontan folge. Er führt nämlich über herrliche Wirtschftswege und Nebenstraßen, kommt also im Gegensatz zu deutschen Radwegen ohne Bordsteinkanten, Absperrgitter zum Abbremsen und große Umwege ur Vermeidung stark befahrener Straßen aus. Es macht richtig Spaß!


Nach einer Pause in Köge (km 75) wird die Sache leider doch noch etwas zu einem Wettrennen, denn der Wind schiebt nicht nur mich, sondern auch dunkle Regenwolken hinter mir her. Bei km 97 hat mich deren Schatten erreicht, und 10 km weiter hlt mich der Regen an einer roten Ampel ein. Wie gemein von der Ampel! Immerhin gibt es an der Kreuzung einen Discounter, auch wenn man sich zum Bummeln ein interessanteres Geschäft vorstellen könnte. Aber nach 20 Minuten ist alles vorbei und ich kann weiterfahren.


Der Campingplatz Charlottensund im Norden Kopenhagens war ausgebucht. Ich weiß nicht, ob ich das im Gefühl hatte, zumindest war ich heilfroh, erstmals einen Platz auf einem Campingplatz reserviert zu haben. Es ist ein richtig netter kleiner Platz in einem alten Fort, die Duschen sind in einem ehemaligen Bunker und mein Zelt steht unter Kanonen direkt an einem alten Festungswall, von dem man einen tollen Blick auf's Meer und die Öresund-Brücke hat, über die ich 2000 zur Eröffnung bei einem Halbmarathon nach Schweden mitgelaufen bin.

23. Juli 2009

Markgrafenheide - Vordingborg
79 km (3.674 km)
über Gedser - Nyköbing - Nörre Alslev

Um 10 Uhr war ich an der Fähre in Rostock, die um 11 Uhr abfuhr und 2 Stunden für die Überfahrt nach Gedser brauchte. So viele Radfahrer waren auf den 22 vorherigen Fähren noch nie, der Radweg Berlin - Kopenhagen scheint sehr beliebt zu sein.

Kurz vor Nörre Alslev fing es an zu tröpfeln. Im Ort hatte ich dann noch genug Zeit, um mich unter verschiedenen Unterstellmöglichkeiten zu entscheiden. Die dann folgende halbe Stunde Regen habe ich mit Einkaufen, Kaffeekochen und -trinken verbracht, und dann bin ich im Trockenen weitergefahren. Wenn Regen denn wirklich mal sein muss, dann bitte so!

Und auch abends passte das Timing: Ich hatte gerade das Zelt aufgebaut und packte meine Sachen zum Duschen, als es wieder anfing zu regnen. Aber der Campingplatz hatte einen recht netten Aufenthaltsraum...

Schmunzler des Tages: Während meiner Regenpause in Nörre Alslev kam ein Radfahrer mit Hund an der Leine recht zügig um die Ecke gefahren. Da er einhändig fuhr, kam er ziemlich dicht an einen Laternenmasten, und es sah lange so aus, als würde der Hund auf der anderen Seite der Laterne vorbeilaufen. Erst im allerletzen Moment entschied sich der Hund um, und zwängte sich doch noch zwischen Laterne und Fahrrad - sehr zur Erleichterung des Radfahrers, der mir laut zulachte, als er merkte, dass ich die Aktion beobachtet hatte.

22. Juli 2009

Markgrafenheide - Markgrafenheide
49 km (3.595 km)
über Warnemünde - Rostock

Heute habe ich eine Runde um den Rostocker Hafen gedreht: Zunächst ging es mit der Fähre über die Warnow nach Warnemünde. Dort ist es richtig schön, aber das finden viele andere auch. Mir war es dort eindeutig zu voll.

Daher bin ich recht bald weiter in die Rostocker Innenstadt, wo ich einen gemütlichen Nachmittag in Geschäften und Cafés verbracht habe.

Abends haben mich dann die Mücken entdeckt. Ausgerechnet in Deutschland fange ich mir auf meiner Skandinavien-Tour die meisten Stiche ein...

21. Juli 2009

Rostock-Überseehafen - Markgrafenheide
16 km (3.546 km)
über Nienhagen

Die Ankunftszeit der Fähre um 23 Uhr ist (zumindest) für Radfahrer ungünstig. Im Dunkeln muss man sich auf den Weg zu einer Unterkunft machen. Als ich Aldo erzählte, dass ich zum Campingplatz nach Markgrafenheide fahren werde, entschloss er sich, mitzukommen. Aber offenbar sah er in der Dunkelheit schlecht. An Stellen ohne Straßenlaternen wurde er sehr langsam, und als die Straße in einen Wald führte, fasste er kurzerhand den Entschluss, dort an Ort und Stelle zu bleiben. Er schob sein Rad in den Wald und versicherte mir, dass ich weiterfahren könne. Er werde dort schlafen und morgen früh Richtung Holland aufbrechen...

Ich bin dann noch über einen holprigen Waldweg weitergefahren und lag um kurz vor 2 Uhr in meinem Zelt.

20. Juli 2009

Helsinki - Vuosaari
23 km (3.530 km)

Nachts und mittags hatte es noch geregnet, aber als ich mich nachmittags auf den Weg zum Hafen gemacht habe, war es trocken und zwischenzeitlich kam sogar die Sonne raus.

Auf dem Hafengelände musste man dann etwa 2 km weit einem Follow-Me-Car zum Schiff hinterherfahren. Aldo, der andere Radfahrer, der auch mit nach Rostock wollte, wurde dabei ziemlich gehetzt. Er ist seit dem 6. April aus seiner Heimat Grenoble zum Nordkap gefahren und wieder zurück nach Helsinki, bislang 6.500 km. Und jetzt kommt's: Aldo ist 79 Jahre alt!

19. Juli 2009

Helsinki - Tallinn - Helsinki
0 km (3.507 km)

Heute habe ich einen Tagesausflug in die estnische Hauptstadt Tallinn gemacht. Dafür habe ich das Rad stehen lassen und einen Katamaran genommen, der die Strecke in anderthalb Stunden überwindet.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, es den Finnen ein bisschen nachzumachen und zumindest ein Bier zu trinken, aber vor Ort war mir bei dem hochsommerlichen Wetter dann gar nicht mehr danach.

Auf der Rückfahrt war ich vielleicht auch froh darüber, denn die war deutlich unruhiger als die Hinfahrt. Mein Magen war dann doch recht froh, wieder zurück in Finnland zu sein.

Schmunzler des Tages: Auch auf dem kleinen Außendeck des Katamarans muss der höhere Wellengang zu spüren gewesen sein, denn die Gischt hat es bis dahin geschafft. Zumindest kamen einige Passagiere ziemlich nass und eine klatschnass wieder in den Innenraum.

18. Juli 2009

Helsinki
6 km (3.507 km)

Heute habe ich sicherlich mehr Kilometer zu Fuß als mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Ich war auf der Insel Suomenlinna 15 Bootsminuten vor Helsinki, deren Festungsanlagen zum Weltkulturerbe zählen, und habe dort mit vielen Einheimischen den Sonnentag genossen.

Zum Sonnenuntergang war ich dann noch am heutigen Ruderstadion. Es ist als Ruder- und Kanustadion für die geplanten und dann ausgefallenen olympischen Spiele 1940 gebaut und 1952 dann nur für die Kanuwettbewerbe genutzt worden. Im Hintergrund ist übrigens auch wieder der Turm des Olympiastadions zu sehen.

17. Juli 2009

Helsinki
12 km (3.501 km)

Heute war dann aber das Foto am Olympiastadion an der Reihe

Und das Gepäck ist ja quasi auch auf dem Foto, denn wie gesagt übernachte ich ja im Stadion.

Schmunzler des Tages: Auch Helsinki hat ein Nurmi-Denkmal. Hier ist gerade eine Busladung Japaner dabei, sich gegeseitig davor zu fotografieren...

16. Juli 2009

Eckenäs - Helsinki
124 km (3.489 km)
über Raseborg - Inkoo - Kirkkonummi - Espoo

Schon nach wenigen Kilometern habe ich mir die Schlossruine Raseborg angesehen, die sehr idyllisch gelegen ist.

Den nächsten Stopp gab es mittags im Yachthafen von Inkaa, dort habe ich ein schönes Rasenplätzchen mit Schiffen fast rundrum für ein nettes Picknick gefunden.

Ein Eis habe ich mir in Kirkkonummi gegönnt und bei diesem Stopp die Bibliothek entdeckt. Deren WLAN-Zugang habe ich zur Unterkunftbuchung für die Nacht genutzt und in einer dort ausliegenden Zeitung den Zeitungsartikel über eine belgische Familie entdeckt, die mit dem Fahrrad von zu Hause aus auf dem Weg nach St. Petersburg ist. Während des Fototermins für diesen Artikel aß ich vorgestern im Turku Hostel gerade die restlichen Nudeln dieser Familie, die ich am Tag zuvor schon auf der Fähre von Hakkenpää nach Teersalo getroffen hatte. Mehr auf http://armimema.wordpress.com/

Einen der letzten Unterwegs-Kaffees kochte ich mir an einem Strand in Espoo, bevor ich dann auf einem schönen Radweg an der Küste entlang nach Helsinki "eingefahren" bin.

Dort war mein Ziel das Olympiastadion, aber zunächst noch nicht für das Foto, sondern um dort zu übernachten. In der Nordtribüne ist nämlich ein Hostel untergebracht, und damit musste ich nicht lange überlegen, wo in Helsinki ich schlafen werde :-)

Schmunzler des Tages: Der riesige Schlüsselanhänger in Kissenform für den "Fahrradkeller" im Hostel, damit auch niemand auf die Idee kommt, ihn versehentlich in der Hosentasche zu vergessen.

15. Juli 2009

Turku - Ekenäs
149 km (3.365 km)
über Paimio - Salo - Teijo - Tenala

Von Turku nach Helsinki bin ich im Wesentlichen der Königsroute gefolgt, eine touristische Route, die es sowohl in einer Version für Autos als auch in einer für Fahrräder gibt. Die ersten 60 km waren flach und es rollte prima, doch dann wurde es deutlich welliger. Trotzdem kam ich gut voran und war vor 18 Uhr am Campingplatz. So konnte ich abends noch den netten Ferienort erkunden und am Strand einen Kaffee kochen.

14. Juli 2009

Turku
9 km (3.216 km)

Nach dem von Ole Einar Björndalen fand ich in Turku das zweite Denkmal für einen mehrfachen Olympiasieger, das für Paavo Nurmi. Der "Fliegende Finne" hat in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts insgesamt 12 olympische Medaillen auf den Mittel- und Langstrecken gewonnen. Er stammt aus Turku, daher sind hier außerdem das Stadion und der Stadtmarathon nach ihm benannt.

13. Juli 2009

Brändö - Turku
98 km (3.207 km)
über Osnäs - Kustavi - Hakkenpää - Teersalo - Naantali

Diesmal hatte ich tatsächlich so viel Zeit bis zur Fährabfahrt. So konnte ich vor dem Frühstück noch in den "Ort" zum Einkaufen fahren.

Auf dem Weg nach Turku habe ich, um Verkehr zu vermeiden, noch die Fähre von Hakkenpää nach Teersalo in die Route eingebaut. Als ich am Fähranleger ankam, wartete dort schon der Katalane Joan, den ich vorgestern erstmals und dann immer wieder an Fähren und Campingplätzen getroffen habe. Er nutzt die letzten Tage seines Auslandssemesters touristisch. Wir sind dann zusammen nach Turku gefahren.

12. Juli 2009

Bomarsund - Brändö
46 km (3.109 km)
über Hummelvik

Schmunzler des Tages: Irgendwie habe ich mich mit der Abfahrtszeit der Fähre um eine Stunde vertan: Statt 40 Minuten vor der Abfahrt war ich 20 Minuten danach am Fähranleger. Ob es etwas damit zu tun hat, dass es sich um meine 13. Fährfahrt auf dieser Tour handelte? Die nächste Fähre fünf Stunden später hatte dann natürlich 20 Minuten Verspätung...

Morgens dachte ich also, alle Zeit der Welt zu haben, und bin noch durch die Überreste der Festungsanlagen in Bomarsund gefahren, die die Russen angefangen haben zu bauen und dann schon vor der Fertigstellung von Briten und Franzosen zerstört wurden.

Die Wartezeit auf die Nachmittagsfähre habe ich zum großen Teil auf einem sehr schönen Campingplatz bzw. in seinem Café verbracht. Eine tolle Anlage mit Kanuvermietung, das wäre auch mal was...

Hingegen war der Campingplatz in Brändö, auf dem ich wegen der für Fahrräder nicht zu schaffenden Anschlussverbingung auf die nächste Fähre gestrandet bin, der schlechteste meiner Tour: eng, steinig und müffelig. Aber: Am Ende hatte er einen kleinen Zugang zum Meer, und dort habe ich einen tollen Picknickplatz gefunden (für die Reste, die es sonntagabends noch in meinen Radtaschen gab). Untergehende Sonne und Wolken boten mir ein regelrechtes Spektakel, und es gab einfach keinen Grund (wie Kälte, Wind, Mücken, Dunkelheit...), ins Zelt zu gehen. So saß ich dort bis kurz vor elf und habe einfach die Gedanken fliegen lassen - sicherlich ein Highlight der Tour, denn so habe ich mir Finnland vorgestellt!

11. Juli 2009

Eckerö - Bomarsund
67 km (3.063 km)
über Finström - Sund

Heute bin ich einmal von West nach Ost über die Hauptinseln gefahren. Sehenswert waren unter anderem ein Aussichtsturm und ein Schloss mit Mittelalterfestival.

Doch das schönste war das Reh, das auf einer Wiese neben der Straße eine ganze Weile lang in meinem Tempo neben mir her lief.

Die Inseln eignen sich perfekt zum Radfahren: Wenig Verkehr, keine langen Steigungen (aber doch überraschend viele kurze Steigungen), viele markierte Radwege, für Fahrräder kostenlose Fähren. Und das nutzen auch viele aus. Nirgends sonst hab ich so viele Radfahrer mit Gepäck gesehen wie hier.

10. Juli 2009

Stockholm - Eckerö
60 km (2.996 km)
über Mariehamn

Erstmals klingelte auf dieser Tour mein Wecker, denn ich musste um 6:45 Uhr an der Fähre nach Mariehamn auf den Åland-Inseln sein. Es folgte eine stundenlange tolle Fahrt durch die Inselwelt vor Stockholm. Beeindruckend, wie nah die großen Schiffe an Engstellen an den Inseln vorbeifahren müssen.

Und dann war ich zum ersten Mal in Finnland. Die Zeitverschiebung machte mir deutlich, dass ich wieder ein Stück weiter weg von zu Hause bin, aber dafür ist die Währung jetzt wieder die heimische. Und auch mit der "merkwürdigen" finnischen Sprache habe ich hier noch nichts zu tun, denn auf den Åland-Inseln wird schwedisch gesprochen. Es ist hier die einzige Sprache, nichts ist zweisprachig ausgeschildert. Überhaupt werden hier doch einige Souveränitätsansprüche geltend gemacht: Eigene Fahne, eigene Nummerschilder, eigene Post mit eigenen Briefmarken, und die Internetadressen enden auf ".ax".

Nachmittags bin ich dann noch in den Nordwesten der Inselgruppe, nach Eckerö gefahren. Dabei schien die Sonne vom Himmel, aber es wehte ein kräftiger Wind, der offenbar die Regenwolken vertrieben hat. Denn es war wohl die richtige Entscheidung, die Nacht noch in Stockholm zu bleiben, denn hier muss es sintflutartig geregnet haben. Viele Wiesen stehen noch unter Wasser, und auf dem Campingplatz muss man auch etwas genauer hingucken, wo man sein Zelt aufstellt.

Schmunzler des Tages: Die Fähren zwischen Finnland und Schweden sind günstig, denn wenn sie auf den Åland-Inseln einen Zwischenstopp einlegen, dürfen an Bord zollfreie Waren verkauft werden. Das ist die Haupteinnahmequelle der Reedereien, denn bei den hohen Preisen für Alkohol sind die Skandinavier fleißige Einkäufer. Im Bordshop gibt es sogar Sackkarren zu kaufen, um das Bier (schwedisch: Öl) auch abtransportieren zu können, und die heißen dann halt "Ölkarren" auf schwedisch...

9. Juli 2009

Stockholm
11 km (2.936 km)

Fahrkartenkauf und Quartierwechsel. Untergekommen bin ich auf einem Schiff, das ganz in der Nähe des Fähranlegers liegt und als Jugendherberge genutzt wird.

8. Juli 2009

Stockholm
5 km (2.925 km)

Für die obligatorischen Fotos am Stockholmer Olympiastadion habe ich das Fahrrad mal aus meinem Hotelzimmer geholt.


Schmunzler des Tages: "Guck mal, die da drüben haben auch schönes Grünzeug: Tomaten,..."

5. Juli 2009

Hedemora - Stockholm
8 km (2.920 km)
über RV70 - E18

Heute konnte ich mir wieder einen faulen Vormittag machen, denn der Bus nach Stockholm fuhr erst mittags ab. Er war die einzige Möglichkeit, die ich gefunden habe, um rechtzeitig in der Hauptstadt zu sein, wenn meine Eltern dort landen werden. Bahn und andere Busgesellschaften nehmen keine Fahrräder mit.

Schmunzler des Tages: Die Vögel, die an der McDonalds-Terasse, auf der ich meinen Lidl-Einkauf (den ersten seit Dänemark) vertilgte, auf jede Gelegenheit warteten, Essensreste zu ergattern. Obwohl: Es waren nicht nur Reste, über die die sich hermachten, ein Vater hat dummerweise mit seinem Kind mal kurz den Tisch verlassen, und schon waren die Pommes futsch.

4. Juli 2009

Falun - Hedemora
80 km (2.912 km)
über Ornäs - St. Skedvi

Angesichts der relativ kurzen bevorstehenden Etappe habe ich einen Spätstart hingelegt. Zum Frühstück bin ich direkt an die Schanzen. Als ich im Ort noch Verpflegung und Bargeld besorgen wollte, traf ich erneut die beiden Radler, die mir schon gestern in Mora über den Weg gelaufen sind. Wir sind dann noch in ein Café und haben über unsere Touren berichtet.

Dann bin ich dem Runnleden, einem sehr schönen Radweg entlang des Sees, gefahren. Später bin ich grob dem Verlauf des Dalälven gefolgt, an den Ufern seiner beiden Quellflüsse hatte ich die vorvoretzte (Västerdalälven) und vorletzte (Österdalälven) Nacht gezeltet.

Schmunzler des Tages: Diese Warnung vor Trabrennfahrern! Ob ich gleich eine Trabrennbahn kreuzen werde? Und es ist ja Wochenende, da könnte ja sogar gerade ein Rennen stattfinden...

3. Juli 2009

Mora - Falun
118 km (2.832 km)
über Söllerön - Gesunda - Alvik - Insjön - Rexbo

Die ersten 3 km hatte ich bereits auf dem Tacho, bevor ich von dem weitläufigen Campingplatz gefahren bin, und dabei war ich doch nur auf dem Klo, zum Zähneputzen und an der Rezeption.

Morgens war ich noch im Wasalaufmuseum im Wasalaufhaus am Wasalaufziel :-)

Dann bin ich südlich um den Siljan gefahren, doch leider verlief die Straße durch den Wald und man sah recht wenig von der Landschaft mit dem See. Aber immerhin war sie schön verkehrsarm.

Gegen Ende des Sees habe ich dreisterweise auf einem Campingplatz meine Mittagspause gemacht, aber der Tisch an der Badestelle war einfach zu einladend.

Nach Insjön war die Straße noch kleiner, und jetzt sah man auch was von der Gegend: Wiesen, Wälder und Seen. Und es kam Wind auf. Die Luft wurde kühler und klarer. So, als ob in der Nähe ein Gewitter runterkommen würde, aber davon war nichts zu sehen.

Am Ortseingang von Falun bin ich noch kurz zur Kupfergrube, die zum Weltkulturerbe zählt. Dann bin ich zum Campingplatz, der fast in der Auslaufzone der Sprungschanzen liegt. Abends hat es dann trotz bereits abgekühlter Luft tatsächlich noch leicht gewittert, abgesehen von den paar Tropfen vorgestern Abend der erste Regen seit 13 Tagen!

Schmunzler des Tages: Bis Insjön war es wieder so heiß wie in den lezten Tagen, dass die Straßen wieder flimmerten. Doch heute war an manchen Stellen sogar der Asphalt aufgeweicht. Nachdem ich in so eine Stelle getreten war, klebte ich mit der Sandale so fest am Pedal, dass ich erstmals in meinem Leben wie mit Klickies nicht nur treten, sondern auch ziehen konnte.

2. Juli 2009

Kläppen - Mora
94 km (2.714 km)
über Maangsbodarna - Evertsberg - Oxberg

Heute bin ich im Wesentlichen der Wasalaufstrecke gefolgt. Die Schweden haben daraus eine 90 km lange Sehenswürdigkeit gemacht. Nicht nur an Start und Ziel sind feste Gebäude für diesen Zweck errichtet, auch die Kontrollstationen unterwegs sind mit Infotafeln und Denkmälern unübersehbar.

An einer Badestelle habe ich eine sehr schöne Mittagspause gemacht: schattig und insektenfrei. Dass ich mich über letzteres freuen würde, war mir auch vor meiner Abreise klar, aber dass ich in Schweden so großen Wert auf Schatten legen würde, ist doch eine (positive) Überraschung.

Ich war früh am Campingplatz in Mora, wo auch noch ein kanadischer Radfahrer zeltete. Er ist am Nordkap gestartet und auf dem Weg nach Florenz. Er bedauert schon jetzt, dass er weiter im Süden wegen der Dunkelheit nicht auch noch um 3 Uhr starten kann, um der Mittagshitze zu entgehen. Solche Zeiten sind ja nun gar nicht mein Ding!

Schmunzler des Tages: Ich bin wohl der einzige, der das Gefühl hat, dass es mehr bergab als bergauf geht. Auch heute gab es wieder schöne Abfahrten, allen voran die von Evertsberg runter mit 12 km Länge. Dem Gefühl nach war ich längst unter dem Meeresspiegel!

1. Juli 2009

Trysil - Kläppen
95 km (2.620 km)
über Östby - Tandaadalen - Sälen

Zum Frühstück hole ich mir u.a. frische Brötchen im Ort. Die Fahrt führt zunächst durch Nadelwälder, schön, aber nicht sonderlich abwechslungsreich. Da ist es gar nicht so schlecht, dass es kurz nach der schwedischen Grenze hoch bis zur Baumgrenze in ein Wintersportgebiet geht. Und die Abfahrt nach Sälen ist eine tolle Belohnung, ca. 8 km mit bis zu Tempo 55.

In Sälen lege ich eine rekordverdächtig lange Pause ein: Touristinfo, Picknick mit Kaffee, Supermarkt, und als es endlich weitergehen soll, komme ich am Ortsausgang an einem Outlet Shop vorbei und mache dort noch Schnäppchen (Gut, dass meine Eltern nach Stockholm kommen, dann muss ich den Einkauf nicht selbst nach Deutschland transportieren.).

Ein paar Kilometer weiter komme ich noch am Start des Wasalaufs vorbei. Der Strecke dieses 90 km langen Skilanglaufrennens werde ich morgen weitgehend nach Mora folgen. Ich habe jedoch erst noch mein Zelt aufgebaut, dabei haben mich weniger die paar Regentropfen (es drohten schon seit Mittag Hitzegewitter am Himmel) angetrieben als die Mücken, von denen ich bisher nicht mehr als in Deutschland gepiesackt wurde.

Schmunzler des Tages: Mücken begünstigen Karies! Als ich mich nämlich erstmal ins Zelt gerettet hatte und durch das Moskitonetz die Plagegeister sah, habe ich nicht nur Kettenreinigung und T-Shirt-Wäsche, sondern auch das Zähneputzen bleiben lassen und bin schön bis zum nächsten Morgen im Zelt geblieben.

30. Juni 2009

Hamar - Trysil
124 km (2.525 km)
über Löten - Elverum

Morgens bin ich erst noch in die Olympia-Eisschnelllauf-Halle, bevor ich mich auf den Weg Richtung Osten gemacht habe. Die Landschaft veränderte sich schnell hinter Hamar, eher hügelig als bergig, irgendwie schon mehr Schweden als Norwegen.

Der Fluss Glaama sah auf der Karte so einladend für das Mittagspicknick aus, dass ich diesen Plan in Elverum auch in die Tat umsetzte. Dort wurde ich dann von einer Lokalreporterin interviewt, die einen Artikel über den Weg am Fluss entlang schrieb. Das ist draus geworden: www.ostlendingen.no

An einem Picknickplatz traf ich noch einen Schweden, der mit dem Rad von Idre nach Oslo unterwegs ist. Und dann:

16:22 Uhr: Nachdem ich gerade von der Hauptstraße auf eine nicht asphaltierte Nebenstraße abgebogen bin, um dem Verkehr zu entgehen, dachte ich mir in dieser Idylle: "Jetzt könnte sich mir eigentlich mal ein Elch zeigen."
16:23 Uhr: Links im lichten Wald, etwa 30 m von der Straße entfernt, steht der gewünschte Elch! Ich halte an, und dann gucken wir uns einen ganzen Moment an. Erst bei dem Gedanken, vielleicht doch einen Fotoversuch zu unternehmen, dreht der Elch ab und läuft weg. Erstaunlich, wie leichtfüßig (und leise!) dieses schwere Tier verschwindet.

Den ersten in Frage kommenden Campingplatz lasse ich links liegen, die beiden nächsten auf einer Karte eingezeichneten finde ich nicht auf Anhieb, also fahre ich doch noch durch bis Tyrsil, wo es nach über 70 km auch wieder einen Supermarkt gibt. Abends nach Zeltaufbau und Essen fahre ich nochmal in den Ort, um eine neue Karte und weitere Reiseberichte hochzuladen, und auch nochmal zur Brücke über den Tyrsilelva, die den nördlichsten Punkt meiner Tour darstellt.

Schmunzler des Tages: Ich habe schon zwei Mails aus Köln erhalten, in denen über die Hitze geklagt wurde. Hier tun das aber auch manche:

29. Juni 2009

Lillehammer - Hamar
88 km (2.401 km)
über Moelv - Brumunddal

Vormittags war ich noch im Olympiamuseum. So bin ich erst mittag wieder auf den ausgeschilderten Radweg um den See gekommen, diesmal am Ostufer Richtung Süden. Leider, denn als man wieder einmal von der schönen Nebenstraße auf eine Schotterpiste geleitet wurde, die wegen ihrer Steilheit (hoch und runter) nur äußerst schwierig zu befahren (und somit für Familien unpassierbar) ist, hätte ich den Verantwortlichen dafür am liebsten einsperren lassen. Und auch der Gedanke, Wegweiser zu überkleben, kam in mir auf. Aber irgendwann ging es dann auf Asphalt mit erträglichen Steigungen weiter, und ich konnte die Fahrt wieder genießen.

In Hamar habe ich mir dann noch die beiden Olympiahallen angesehen, die es hier seit den Lillehammer-Spielen gibt: Eine für Eiskunstlauf und Short Track, und die viel bekanntere Halle für Eisschnellauf, deren Dach einem Kiel-oben liegenden Wikingerschiff nachempfunden ist.

Zum Wetter gibt es (zum Glück) nichts Neues: Dass ich diese Zeilen abends um halb 11 draußen ohne T-Shirt schreibe, sagt wohl alles über diesen Supersommer aus, der es gestern Abend zur Top-Meldung im norwegischen Fernsehen gebracht hat.

Schmunzler des Tages: Bei diesem Supermarkt gab es nicht nur Parkplätze für Autos und Fahrräder, sondern auch für Hunde!

28. Juni 2009

Eina - Lillehammer
88 km (2.313 km)
über Gjövik - Biri

Die ersten 25 km ging es bis nach Gjövik immer noch tendenziell bergab, so viel Höhe hatte ich gestern gewonnen. Dort konnte ich dann die erste Ausstragungsstätte von Olympia '94 in Lillehammer besichtigen, eine Eissporthalle, die in den Fels gebaut ist!

Da Gjövik schon am gleichen See liegt wie Lillehammer (am Mjösa), hätte es eigentlich eine schöne flache Fahrt für die verbleibenden 46 km werden können. Doch während die Autos schön unten am Wasser blieben, schickten einen die Radwegplaner noch einmal richtig den Berg hoch. Und das natürlich mitten in der Mittagshitze :-)

In Lillehammer thronen die Schanzen über dem Ort, und endlich konnte ich auch wieder Selbstauslöser-Erinnerungsfotos schießen:

Erst ein Fehlversuch

Schon viel besser

Noch näher dran

27. Juni 2009

Oslo - Eina
117 km (2.225 km)
über Slattum - Harestua - Grua - Jaren

Morgens ist Heiko zum Bahnhof, um den Zug nach Stavanger zu nehmen, und ich habe mich auf den Weg nach Norden gemacht, immer der Reichsstraße 4 entlang. Aus Oslo raus auf guten Radwegen, später auf der alten Straße, die parallel zur neu ausgebauten Strecke verläuft. Nur nach Jaren musste ich auf der Hauptstraße fahren, aber da war samstagnachmittags nicht viel los. Überraschend (da aus der Karte nicht hervorgehend) war der ca. 7 km lange Anstieg auf einen regelrechten Pass. Und bei dem Hochsommerwetter wurde das zu einer regelrechten Hitzeschlacht, wie ich es auf dieser Skandinavientour wirklich nicht erwartet hatte.

Kurz vor Eina sollte laut Karte ein Campingplatz sein. Doch als ich ihn am Ortseingang immer noch nicht gefunden hatte, fragte ich Leute, die in ihrem Garten am Grillen waren. Sie sagten mir, dass der Campingplatz nicht mehr existiert, und der nächste 40 km weiter ist. Aber sie hatten auch eine gute Nachricht: Schräg gegenüber hatten sie ein Stück Wiese direkt am See Einavatnet, und dort könnte ich zelten. Doch damit nicht genug: Ich wurde mit Wasser versorgt, konnte die Toilette im Haus benutzen und - wieder ein Abenteuer mehr - ich bekam ein Paddelboot, mit dem ich zu einer Badestelle fahren konnte, um mir den Schweiß vom Körper zu waschen!


Schmunzler des Tages: Dass der Kajakbeutel, den ich mir als Regenschutz für meinen Schlafsack zugelegt hatte, jetzt tatsächlich doch noch beim Paddeln zum Einsatz kam (und mir die Kamera bestens vor Spritzwasser geschützt hat).

25. Juni 2009

Vikersund - Oslo
101 km (2.108 km)
über Sylling - Solli - Sandvik - Holmenkollen

Laut Beschilderung war die Straße vom Campingplatz aus Richtung Sylling gesperrt. Zum Glück habe ich versucht, als Radfahrer durchzukommen, denn außer Tempo-60-Schildern und Pylonen war nichts zu merken. Das wäre sonst ein unschöner Umweg geworden. Aber den habe ich mir dann doch noch eingebrockt. Nach der gestrigen guten Erfahrung mit der weiß auf der Karte eingezeichneten Straße wollte ich das heute wiederholen. Doch heute wurde der Weg immer kleiner und unwegsamer, und schließlich habe ich das Rad einen Wandertrail über Wurzeln und Steine hochgestemmt. Zum Glück haben mir irgendwann Wanderer den Weg zurück zur Straße beschrieben, und nach knapp 2 Stunden war Irrweg im Wald vorbei.



Auf Nebenstrecken nach Oslo

Und es sollten noch einige Höhenmeter dazukommen, denn vor dem Anstieg zum Holmenkollen habe ich es nicht vermeiden können, runter bis ans Meer zu fahren. Leider ist von der legendären Schanze derzeit nur eine Baustelle zu sehen, denn für die nordische Ski-WM 2011 wird eine neue gebaut. So wurde mir diesmal ein schönes Erinnerungsfoto an einem ehemaligen Olympiaort verwehrt :-(

Auf dem Campingplatz habe ich dann Heiko wie verabredet getroffen. Wir sind dort so gleichzeitig angekommen, dass wir zusammen den Zeltplatz aussuchen konnten. Mit Peter aus Kornwestheim verbrachte dort ein weiterer Radler die Nacht, der auf dem Weg zum Nordkap ist.

Schmunzler des Tages: Ich war zwar froh, dass morgens die Straße nicht gesperrt war, aber unter uns: Sie hat eine Erneuerung dringend nötig!

24. Juni 2009

Rollag - Vikersund
84 km (2.007 km)
über Sigdal - Aamot

Ich habe mich für eine Abkürzung entschieden, eine auf der Karte weiß eingezeichnete Nebenstrecke. Für Autos kostete sie Maut, nach Einwurf von 40 NOK öffnete sich die Schranke. Sie war nicht asphaltiert und führte zunächst 7 km ordentlich bergauf. Doch die Abgeschiedenheit und das Bergpanorama entschädigten für alles. Bei diesem Ausblick beschloss ich spontan, schon nach 10 km eine Pause einzulegen und mir ein zweites Frühstück zu gönnen. Zurück auf Asphalt wurde kurz vor Simostranda eine Sehenswürdigkeit "Ole Einar Björndalen" angekündigt. Es war das Denkmal, das ihm seine Heimatgemeinde Ende 2008 aufgestellt hat. Es ist ein Dorf mit 330 Einwohnern und einem Biathlonverein mit 100 aktiven Sportlern. Aber irgendwie passt das ja auch zu meiner Olympiatour.


Kurz vor Vikersund kam ich an den Sprungschanzen dort vorbei, bekannt ist der Ort durch die Skiflug-Veranstaltungen. Dort gönnte ich mir erstmal ein Eis auf Kilometer 2.000. Doch in Sachen Sommer war noch eine Steigerung drin: Am Campingplatz habe ich meine Badehose ganz unten aus der Packtasche gekramt und bin erstmals in diesem Urlaub in einen See gehüpft, und zwar in den laut Campingplatzwirtin 17° C "warmen" Tyrifjorden.

Schmunzler des Tages: Dass die Sprungschanzen mit "Hoppsenter" ausgeschilder waren. Für Beobachter war aber sicher auch zum Schmunzeln, wie ich auf einer Friedhofsmauer sitzend eine Viertel Wassermelone ausgenagt habe. Zum Glück gibt es auf Friedhöfen fließend Wasser, denn zumindest Gesicht und Hände hatten danach eine Dusche übrig.

23. Juni 2009

Geilo - Rollag
119 km (1.923 km)
über Uvdal - Rödberg - Veggli

Heute war es schon (fast) hochsommerlich. Zumindest konnte ich erstmals seit Bremen die Sandalen aus dem Gepäck holen und meistens das T-Shirt im Gepäck lassen.

Direkt auf dem ersten Kilometer verdeutlichte eine Warntafel für Bus- und LKW-Fahrer (warum eigentlich nicht auch für Radfahrer) das Höhenprofil der nächsten 41 km. 3 Pässe galt es zu überwinden, jeweils aus etwa 800 m hoch bis über 1.000 m. Entsprechende Abfahrten waren die Belohnung, die 3. ca. 15 km lang :-)

Dann folgte ich dem Numedalslaagen, der immer wieder gestaut wird. So reihten sich See an See und boten mir ein tolles Panorama für meine Etappe.

Den für abends anvisierten Campingplatz habe ich verpasst, da er auf der anderen Flussseite als gedacht war. Da ich aber ungerne zurück fahre, habe ich nochmals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass man in Skandinavien wild campen darf.

22. Juni 2009

6 km vor Mjöllfjell - Geilo
33 km (1.804 km)
über Myrdal

Manche Tage verlaufen ganz anders als geplant (und sind trotzdem toll). Dies war so einer. Ich hatte mir so vorgestellt, bis nach Upsete zu radeln. Dort muss man sowieso den Zug nehmen, um durch einen langen Tunnel nach Myrdal zu kommen. Da man mich aber in der Tourist Information von Voss vor dem vielen Schnee auf dem höchstgelegenen Stück des Rallervegens gewarnt hatte, wollte ich direkt bis Finse durchfahren, um dann noch bis nach Geilo zu radeln.

Radeln bis an den Schnee

Die 20 km bis Upsete liefen ganz nach Plan. Dort hatte ich dann noch eine Stunde Zeit (für das Genießen von Landschaft, Kaffee und Kuchen), bevor der Zug nach Myrdal kam. Dummerweise hatte ich dort erst nach 3 Stunden Anschluss nach Finse. Die Zeit konnte ich hier oben zwar toll nutzen (Sonnenbad, Spaziergang, Picknick), aber das Ziel Geilo war nicht mehr drin, da ich ja erst um halb 7 in Finse ankommen würde. Die Zugfahrt durch die winterliche Landschaft war beeindruckend (siehe Foto), für meine Radfahrpläne ab Finse aber auch erschreckend. Denn ich sah vom Zug aus, wie der Radweg immer wieder von dicken Schneefeldern überzogen war. Spontan fasste ich den Entschluss, eine Station später auszusteigen. Zunächst war ich froh über diesen Entschluss, denn auch nach Finse gab es gelegentlich noch Schnee auf dem Radweg, aber schon bald fühlte ich mich im Zug wie gefangen, denn draußen war ein toller Radweg in herrlicher Bergwelt wie unerreichbar für mich. Der Zug hielt erst in Ustaoset wieder. Und von da aus bin ich noch 11 km in den Wintersportort Geilo gerollt und war abends dann doch da, wie ich es mir morgens gedacht hatte.

Schmunzler des Tages: Morgens bimmelte es am Zelt. Es waren ein paar Schafe, die vorbeizogen, und wie die Kühe in den Alpen mit Glocken versehen waren. Auf dem ersten Radkilometer hatte ich noch ein Erlebnis mit Schafen. Auf der Straße stand ein Herde davon. Sie stand aber nur so lange, bis sie mich sah, dann rannten sie los, genau auf mich zu. Schmunzeln konnte ich erst, als sie im letzen Moment doch Angst bekamen und mir bereitwillig die Straße frei machten.

Osterglocken heißen auf norwegisch bestimmt anders, denn sie blühen erst jetzt.

Der Zug von Upsete nach Myrdal war kompett mit einer italienischen Reisegruppe gefüllt. Konsequenterweise erfolgte die Ansage über die bevorstehende Ankunft in Myrdal und die Anschlussmöglichkeiten dort nur auf italienisch (noch nicht mal auf norwegisch).
Die Italiener beim Umsteigen in Myrdal

21. Juni 2009

Bergen - 6 km vor Mjöllfjell
34 km (1.771 km)
über Voss

Erstaunlich gut habe ich geschlafen, und dass, obwohl ich mein gewohntes Doppelzimmer (2-Mann-Zelt) zur Alleinbenutzung diese Nacht gegen einen 63-Personen-Schlafsaal (!) getauscht hatte. Aber die Zeltplätze waren alle zu weit außerhalb von Bergen.

Vormittags habe ich mich noch etwas in Bergen umgeschaut, natürlich auch noch mal im Bryggen, Weltkulturerbe Nr. 3 auf meiner Tour. Da es Richtung Osten aus der Stadt raus nur die tunnelige und stark befahrene Fernstraße gibt, habe ich dann mittags den Zug bis Voss genommen. Auf dem Weg zum Bahnhof traf ich noch einen französischen Radler, der gerade die 4.000 km auf seiner Tour voll gemacht hat, und die ihn noch zum Nordkapp und ans Schwarze Meer bringen soll.

Als ich in Voss aus dem Zug stieg, war Sommer (pünktlich zum heutigen Sommeranfang)! Die Sonne schien, es war warm, und die Menschen tummelten sich am See bei einem Paragliding-Festival. Da fiel einem die Weiterfahrt richtig schwer. Aber Zeit für eine fettige Lasagne war noch.

In Voss ist ein Ende des Rallarvegen. Das ist die Straße, die gebaut wurde, um Mensch und Material zum Bau der Bergenbahn herbeizuschaffen. An den höchsten Stellen ist sie nicht asphaltiert und für Autos gesperrt. Bei Radfahrern ist sie beliebte Herausforderung. Ich habe heute Nachmittag noch die ersten 30 km in Angriff genommen, und dabei schon ordentlich an Höhe gewonnen. Bei dem Super-Wetter wurde mir dabei ein herrliches Berg-Panorama geboten. Für die Nacht habe ich einen tollen Platz an einem tosenden Wasserfall gefunden (s. Foto).

Schmunzler des Tages: Ich hatte mir bei der Abfahrt in Köln statt Buch noch ein paar ungelesene Tageszeitungen eingesteckt. Erst heute habe ich die letzte davon gelesen. Ob das der am weitesten per Rad transportierte Kölner Stadtanzeiger war? ;-)

Schmunzeln musste ich aber auch bei dem Gedanken daran, dass heute in Dänemark wieder alle ihren Rasen mähen.

20. Juni 2009

Leirvik - Bergen
77 km (1.737 km)
über Sandvikvaak - Fanafjell

Sonne und Windstille ermöglichten mir das erste Frühstück mit freiem Oberkörper! Doch danach habe ich schnell alles verpackt, denn von hinten hatten sich dunkle Wolken genähert. Es blieb aber bei ein paar Tropfen zur Abfahrt.

In Sandvikvaak gab es ein kleines Jubiläum: meine 10. Fährpassage während dieser Tour. Und da es sich um die Fernverbindung der E39 handelte, waren entsprechend große Fähren im Einsatz nach Halhjem.

Es folgte ein ständiges steiles Auf und Ab, zunächst im schnellen Wechsel, dann aber über das Fanafjell. Zum Ausgleich ging es nach Bergen rein über eine ehemalige Bahntrasse mit entsprechend wenig Steigung, dafür aber einen plötzlichen, kräftigen Schauer, der einen auf der Stelle klatschnass werden ließ, aber schon so gut wie vorbei war, bis man die Regenklamotten anhatte. Völlig überflüssig so kurz vor dem Ziel...

Schmunzler des Tages: Der dänische Radler von der Fähre nach Stavanger hatte mich vor den plötzlich endenden norwegischen Radwegen gewarnt. Er meinte sicherich solche Stellen. Besonders schön fand ich das Schild für den Radfahrer aus dem nichts, das auf den beginnenden Radweg hinwies...

19. Juni 2009

Lovraeid - Leirvik
91 km (1.660 km)
über Sand - Vikedal - Sandeid - Ölen - Utbjoa

Nach 14 km stand die nächste Fährfahrt an, von Sand nach Ropeid. Kurz danach bog David rechts, ich links ab.

Die Landschaft war wieder beeindruckend, leider nahm das nervige Wetter einem etwas den Spaß dran, denn 7 Mal habe ich die Regenhose an- und wieder ausgezogen. Aber ab Ölen setzte sich die Sonne durch :-)

Dort erfuhr ich auch, dass die Fähre auf drei Inseln im 23 km entfernten Utbjoa einmal in der Woche bis Skjersholmane weiter fährt, und zwar in 110 Minuten. Glück gehabt, denn das war genau meine Richtung! Eine halbe Stunde vor Abfahrt war ich an der Anlegestelle und konnte dann zur Abwechslung zwei Stunden lang die Fjorde aus der Wasserperspektive genießen.

18. Juni 2009

Jörpeland - Lovraeid
85 km (1.569 km)
über Aardal - Hjelmeland - Erfjord

Die erste Fjordetappe! Herrlich! Nach jeder Kurve hat man einen neuen Blick, und wieder ist er faszinierend.

Als ich zur Fähre Hjelmeland - Nesvik kam, wartete dort schon David, ein Franzose, der mit Rad und Anhänger zu Hause in Chamonix am Mont Blanc gestartet war und auf dem Weg zum Nordkap ist. Wir fuhren nach dem Übersetzen zusammen weiter, machten gemeinsam Rast und beschlossen dann auch, abends zusammen zu campen. Denn erst nach der nächsten Fähre würden sich unsere Wege wieder trennen. David versorgte uns abends mit Spagetti, ich konnte Kaffee und Kuchen als Dessert beisteuern.

Kurz zum Wetter: Nachts hatte es ergiebig geregnet, aber morgens konnte ich das Zelt trocken einpacken. Tagsüber gab es nur zwei Schauer (kurz und trotzdem lästig). Erst in der Nacht gab es dann wieder ordentlich Regen.

Schmunzler des Tages: Das Mähen von Schafen ist sicher kein typisches Geräusch auf See, aber auf der Fähre hörte wir es trotzdem. Die Erklärung war einfach: An Bord war auch ein Viehtransporter.

17. Juni 2009

Stavanger - Jörpeland
69 km (1.484 km)
über Tau

Was für ein Tag! Ungewöhnlich und toll! Im Einzelnen:

1:00 wecken
2:00 Ankunft der Fähre in Stavanger bei Mondaufgang
bis 3:45 Radfahrt in den nordischen Morgen bei 5° vom etwas außerhalb gelegenen Hafen in die Innenstadt (18 km)
bis 5:10 Stadtbesichtigung Stavanger inkl. Sonnenaufgang um 4:30
bis 5:40 Fähre nach Tau
bis 6:00 Radfahrt zum Campingplatz in Jörpeland
bis 7:45 Zeltaufbau und Frühstück
bis 9:10 Radfahrt zur Predigtstuhlhütte auf 270 m
bis 10:30 Aufstieg zum Predigtstuhl mit Rankrabbeln an den 604 m tiefen Abgrund in den Lysefjord
bis 12:00 Pause auf der sonnigen "Plattform" des Predigtstuhls
bis 13:20 Abstieg zur Hütte, anschließend Rückfahrt zum Campingplatz.

Bis dahin strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, erst dann zieht es sich zu und gerade hat es angefangen zu regnen. Besser hätte ich den Tag wohl nicht nutzen können!


Schmunzler des Tages: Auf den Karten waren drei Anlegestellen in der Umgebung von Stavanger zu sehen, die für unsere Ankunft in Frage kamen. Zum Glück hatten wir uns an Bord erkundigt, welche wir nutzen werden, sonst hätte uns dieser erste Wegweise an Land nicht wirklich zur Orientierung weitergeholfen.

16. Juni 2009

Hirtshals - Stavanger
14 km (1.415 km)

Am faulen Vormittag habe ich nur erkundet, wo mittags die Fähre abfährt, und noch was Proviant gekauft. Um halb 3 stachen wir dann in eine äußerst ruhige See. Es war auch noch ein weiterer Radwanderer an Bord; der Däne hat mir sogar in seiner Kabine etwas Schlaf ermöglicht. Vielen Dank!

Schmunzler des Tages: Die Kombination aus Kanone und Statue eines schmusenden Paares in einem Vorgarten.

15. Juni 2009

Aalborg - Hirtshals
87 km (1.401 km)
über Vadum - Stenum - Hjörring

Dänemark hat die zusätzlichen Tage genutzt und hinterlässt nun doch einen deutlich besseren Eindruck, als wenn ich es schon in Hanstholm verlassen hätte. Denn wieder schien die Sonne, und der deutlich schwächere Wind wehte von der Seite. Da machen die Pausen auch direkt viel mehr Spaß; heute gab es den Kaffee in Stenum (wieder auf dem Sportplatz). Und auch die nette Innenstadt von Hjörring lud zum Verweilen ein.

Schmunzler des Tages: An der Rezeption des Campingplatzes lag heute Morgen ein Brief von der KölnMesse. Das Porto hätten die sich ja wirklich sparen können, wenn sie mir den Brief mitgegeben hätten...

14. Juni 2009

Vester Torup - Aalborg
84 km (1.314 km)
über Fjerritslev - Lögstör - Nibe

Da eine erreichbare Fähre in Hirtshals erst am Dienstag fährt, habe ich noch Zeit für einen Schlenker über Aalborg, zumal der Wind weiterhin von hinten drückt. Und da die Sonne weiterhin scheint, ist mir in Lögstör erstmals nach einem Eis!

In Nörholm wird mit Kaffee und Kuchen gefeiert! Dort machen mein Velotraum und ich nämlich die 10.000 km auf dem Tacho voll. Passend zum Anlass gibt es einen schönen Picknickplatz auf dem örtlichen Sportplatz mit Blick auf den Limfjorden.

Schmunzler des Tages: Die Frau, die ich nach dem Weg zum Campingplatz fragte, sagte mir sogar den Straßennamen dazu, meinte aber direkt, dass ich den wohl in 2 Minuten wieder vergessen habe. Wie sehr sie doch mein Gedächtnis überschätzt hat, denn so lange hat es gar nicht gedauert.

13. Juni 2009

Stenbjerg - Vester Torup
79 km (1.230 km)
über Klitmöller - Hanstholm - Hjardemaal

Der mähende Bauer wusste, was er tat: Es wurde ein Tag mit strahlendem Sonnenschein!

In Hanstholm bestätigte sich, dass es von dort keine Fähren mehr nach Norwegen gibt. Die im Hafen liegende ging nach Färoer und Island - einen kurzen Gedanken habe ich schon daran verschwendet, die Tour komplett umzuplanen ;-)

Ab Hanstholm schob der Sturm dann toll von hinten, und das durch eine tolle Landschaft, in der sich Wald und Weiden abwechselten.

12. Juni 2009

Thorsminde - Stenbjerg
78 km (1.151 km)
über Harboöre - Thoborön

Vergesst alles, was ich bisher über Gegenwind geschrieben habe! Heute hatte ich Gegensturm! Höhepunkt war der Damm nach der schaukeligen Fährüberfahrt über den Thyborön Kanal: 8 km schnurstrack ungeschützt gegen Sturm und leichten Regen, der einem ins Gesicht peitschte. Kein Baum, keine Bushaltestelle, nichts!

Aber Dänemark wird wohl noch eine Chance bekommen, sich von einer besseren Seite zu zeigen (immerhin mähte abends ein Bauer schon seine Wiese, man macht sich schon aus solchen Details Hoffnung...). Denn im Internet habe ich keine Abfahrtszeit einer Fähre von Hanstholm nach Norwegen (Kristansand oder Egersund) gefunden. Morgen vor Ort wird sich rausstellen, ob ich tatsächlich noch weiter nach Hirtshals muss...

Schmunzler des Tages: Dass ich mir vor der Abfahrt noch die Lippen eingefettet habe, sollte sich schon bald als unvorteilhaft herausstellen. Denn kurz nach der Abfahrt wehte der Sturm Sand von den Dünen über die Straße, und der haftete dann den Rest des Tages im Gesicht...

11. Juni 2009

Henneby - Thorsminde
87 km (1.073 km)
über Hvide Sande - Söndervig

Auf einem tollen Radweg durch die Dünen neben einer Draisinenbahnstrecke habe ich die 1.000 Kilometer voll gemacht und mir darauf erstmal einen ordentlichen Schluck Leitungswasser aus der Plastikflasche gegönnt! Später habe ich meist die Straße bevorzugt, da der Radweg holprig über Umwege führte. Das ist seit kurz vor Esbjerg übrigens wieder der Nordseeküstenradweg, dem ich zuvor auch schon von Wedel nach Hamburg gefolgt bin.

Beim Leuchtturm von Lyngvik habe ich eine sehr schöne Kaffeepause eingelegt - mit einem ganzen Schokoladenkuchen :-)

Das Wetter war heute sehr stabil: Kühl (ca. 10° - 12°), ständig eine 8/8-Bewölkung, aber nie nach Regen aussehend, und permanent eine steife Brise - leider von vorne. So zeigte der Tacho abends eine Maximalgeschwindigkeit von 23 km/h an.

Schmunzler des Tages: Dass es im so abseits gelegenen Fischerörtchen Hvide Sande ein thailändisches Konsulat gab.

10. Juni 2009

Ribe - Henneby
88 km (986 km)
über Tjäreborg - Esbjerg - Oksböl

Heute war es trocken - mit drei kleinen Ausnahmen:
1. beim Bezahlen des Campingplatzes, also nach dem Einpacken des trockenen Zelts
2. beim Zwischenstopp in Oksböl, den ich gut zur Nachschubbeschaffung nutzen konnte
3. kurz vorm Campingplatz von Henneby. Da bin ich auf Nummer sicher gegangen und dort geblieben. Nachher stellte sich raus, dass ich ruhig noch ein oder zwei Stunden bei Trockenheit hätte weiterfahren können. Stattdessen habe ich noch Henne Strand erkundet.

Schmunzler des Tages: Dass ich im heute-journal auf dem Campingplatz erfahren habe, dass ich offenbar eine Schneise der Verwüstung hinter mir gelassen habe. Zumindest wurde dort von Windhosen ("Tornados") in Köln, Neumünster und Großsolt bei Flensburg berichtet. Alle drei Orte lagen auf meiner Route...

9. Juni 2009

Aabenraa - Ribe
65 km (898 km)
über Rödekro - Toftlund

Heute war es mal umgekehrt: Vormittags trocken, nachmittags Regen. Bei starkem Rückenwind bin ich bis 13 Uhr bis Ribe gekommen, die älteste Stadt Dänemarks.

Schmunzler des Tages: Dass der Campingplatz nicht nur noble Sanitäranlagen (mit dezenter Musik auf dem Klo) hatte, sondern auch einen Hundewaschraum und einen Fischfiletierraum.

8. Juni 2009

Eckernförde - Aabenraa
92 km (833 km)
über Böcklund - Flensburg - Krusa

Wieder Regen, wieder erst mittags Abfahrt. Bei der Fährüberfahrt über die Schlei öffnete sich die Schranke der abfahrbereiten Fähre noch mal für mich. Im Aldi von Böcklund gabs auch Würstchen aus der Wurstfabrik nebenan.
In Flensburg hieß es dann Abschied nehmen von Deutschland: nochmal zum Inlandstarif telefonieren, und noch ein letztes erschwingliches Bier für den Abend kaufen...
Bei Sonnenschein und Windstille bin ich dann doch noch bis Aabenraa gefahren.

Schmunzler des Tages: Dass ich zufällig bei meinem Stromlieferanten, den Stadtwerken Flensburg, vorbeigekommen bin.

7. Juni 2009

Bad Bramstedt - Eckernförde
94 km (741 km)
über Neumünster - Westensee - Sehestedt

Wegen Regen erst mittags Abfahrt. Bis zum Kaffee am Westensee-Ufer blieb es auch nass. Turbo-Fährüberfahrt über den Nord-Ostsee-Kanal. Den auf der Karte ausgesuchten Campingplatz vor Eckernförde gab es nicht mehr, also musste ich noch 14 km weiter und kam erst um 20:15 Uhr auf der anderen Seite der Eckernförder Bucht an.

Schmunzler des Tages: Die Kaninchen, vor denen es auf dem Campingplatz nur so wimmelte.

6. Juni 2009

Hamburg - Bad Bramstedt
73 km (647 km)
über Norderstedt - Kaltenkirchen

Vormittags habe ich meinem Fahrrad noch die Reeperbahn gezeigt. Dann ging es über die alten Hamburger Fahrradwege raus aus der Stadt. Kaffee habe ich mir an der Alsterquelle gekocht. Gibt es einen kürzeren Fluss mit gleichem Bekanntheitsgrad? Die letzten Kilometer kamen beim abendlichen Erkunden Bad Bramstedts auf den Tacho.

Schmunzler des Tages: Die beiden Steine hinter den Hinterreifen eines geparkten Autos. Aber wo bitte schön war das dazugehörige Gefälle?

4. Juni 2009

Gutenhandviertel - Hamburg
35 km (574 km)
über Wedel - Blankenese

Mit der Personenfähre ging es über die Elbe nach Wedel, und dann elbaufwärts nach Hamburg rein, vorbei an den Containerriesen auf dem Fluss. Erste Sehenswürdigkeit: Der Michel


Schmunzler des Tages: Ich habe mir jetzt selbst erklärt, wie die Windstärken festgelegt wurden. Sie geben nämlich an, um welchen Zeitfaktor es länger dauert, alleine ein Zelt aufzubauen.

3. Juni 2009

Bremen - Gutenhandviertel
99 km (539 km)
über Worpswede - Bremervörde

In Worpswede habe ich Verpflegung "beschafft", in Gnarrenburg war ich beim Frisör, und in Bremervörde habe ich am Vördesee gepicknickt. Ab da hatte ich die steife Brise dann auch von hinten. Endlich.

Schmunzler des Tages:

2. Juni 2009

Alfsee - Bremen
134 km (440 km)
über Steinfeld - Vechta - Harpstedt

Vorbei ging es unter anderem am Gestüt Schockemöhle in Mühlen. Die Kilometer 122 bis 134 sind beim abendlichen Ausflug vom Campingplatz in die Bremer Innenstadt zu Stande gekommen. Neben den Bremer Stadtmusikanten gab es das Weltkulturerbe "Rathaus und Roland" zu sehen.

Der Wind ist noch stärker geworden, jetzt ist die Luft aber auch kalt! Das mir die Polarluft bis hierhin entgegen kommt, hatte ich nicht wirklich erwartet.

Schmunzler des Tages: Der Ortsname Lohne war in der Karte in ein rotes Kästchen gesetzt, um auf den sehenswerten Ortskern hinzuweisen. Ich dachte mir, "Lohne lohnt sich" und habe einen kleinen Abstecher in Kauf genommen. Am Ortseingang prangte dann ein Schild der örtlichen Tourist-Information: "Lohne lohnt sich!"

1. Juni 2009

Senden - Alfsee
108 km (306 km)
über Münster - Ladbergen - Tecklenburg - Bramsche

So langsam nervt der Gegenwind doch, den ich vom ersten Tag an habe. Aber da dabei ständig die Sonne scheint, kann ich ihm auch nicht so wirklich böse sein.

Schmunzler des Tages: Die Erkenntnis, dass man bei der Hotelsuche nicht nur auf den Namen, sondern auch auf die Adresse achten sollte:

31. Mai 2009

Hattingen - Senden
108 km (198 km)
über Sevinghausen - Herten - Haltern - Dülmen

Als die Beschilderung immer eindeutiger wurde (Sevinghausen - Stalleikenweg - In den Höfen), habe ich doch mal nach der entfernten Verwandtschaft Ausschau gehalten. Mit Unterstützung habe ich den Vetter meiner Mutter dann auf dem Erdbeerfeld gefunden.

Außer Felder, Parke und Wälder habe ich vom Ruhrgebiet nichts mitbekommen, das ich auf der Route der Industriekultur von Süd nach Nord durchquert habe.

Schmunzler des Tages: Als ich abends schon im Zelt lag, wurde nebenan noch das ein oder andere Bier getrunken. So blieb nicht aus, dass einer noch mal aufs Klo musste. Für den etwa 100 m langen weg lieh er sich ein Fahrrad aus, und als er zurück kam, erzählte er stolz, wie er zwei Frauen "umschiffte".

30. Mai 2009

Köln - Hattingen
90 km (90 km)
über Leverkusen - Neandertal - Neviges - Langenberg

Erstmals starte ich eine Tour, die an der eigenen Haustür beginnt, in Köln. Und so kommt es, dass ich schon nach 2 km das erste Weltkulturerbe erreiche, den Kölner Dom. Doch schon bald lern ich viel Neues kennen, zum Beispiel das Neandertal und das hübsche Dorf Düssel (Ich meine jetzt wirklich den Wülfrather Stadtteil!). Abends erkunde ich noch die Hattinger Altstadt.

Schmunzler des Tages: Ich werde mir wohl noch abgewöhnen, nach dem Haustürschlüssel in meiner Hosentasche zu greifen, wenn ich mich meinem Zelt nähere. Aber zwei Mal ist mir das heute passiert...

29. Mai 2009

Bevor es morgen endlich los geht, versuche ich schnell noch, die Homepage reisebereit zu machen. Ich hoffe, das klappt alles, und ich kann dann von unterwegs aus berichten...