22. Juni 2009

6 km vor Mjöllfjell - Geilo
33 km (1.804 km)
über Myrdal

Manche Tage verlaufen ganz anders als geplant (und sind trotzdem toll). Dies war so einer. Ich hatte mir so vorgestellt, bis nach Upsete zu radeln. Dort muss man sowieso den Zug nehmen, um durch einen langen Tunnel nach Myrdal zu kommen. Da man mich aber in der Tourist Information von Voss vor dem vielen Schnee auf dem höchstgelegenen Stück des Rallervegens gewarnt hatte, wollte ich direkt bis Finse durchfahren, um dann noch bis nach Geilo zu radeln.

Radeln bis an den Schnee

Die 20 km bis Upsete liefen ganz nach Plan. Dort hatte ich dann noch eine Stunde Zeit (für das Genießen von Landschaft, Kaffee und Kuchen), bevor der Zug nach Myrdal kam. Dummerweise hatte ich dort erst nach 3 Stunden Anschluss nach Finse. Die Zeit konnte ich hier oben zwar toll nutzen (Sonnenbad, Spaziergang, Picknick), aber das Ziel Geilo war nicht mehr drin, da ich ja erst um halb 7 in Finse ankommen würde. Die Zugfahrt durch die winterliche Landschaft war beeindruckend (siehe Foto), für meine Radfahrpläne ab Finse aber auch erschreckend. Denn ich sah vom Zug aus, wie der Radweg immer wieder von dicken Schneefeldern überzogen war. Spontan fasste ich den Entschluss, eine Station später auszusteigen. Zunächst war ich froh über diesen Entschluss, denn auch nach Finse gab es gelegentlich noch Schnee auf dem Radweg, aber schon bald fühlte ich mich im Zug wie gefangen, denn draußen war ein toller Radweg in herrlicher Bergwelt wie unerreichbar für mich. Der Zug hielt erst in Ustaoset wieder. Und von da aus bin ich noch 11 km in den Wintersportort Geilo gerollt und war abends dann doch da, wie ich es mir morgens gedacht hatte.

Schmunzler des Tages: Morgens bimmelte es am Zelt. Es waren ein paar Schafe, die vorbeizogen, und wie die Kühe in den Alpen mit Glocken versehen waren. Auf dem ersten Radkilometer hatte ich noch ein Erlebnis mit Schafen. Auf der Straße stand ein Herde davon. Sie stand aber nur so lange, bis sie mich sah, dann rannten sie los, genau auf mich zu. Schmunzeln konnte ich erst, als sie im letzen Moment doch Angst bekamen und mir bereitwillig die Straße frei machten.

Osterglocken heißen auf norwegisch bestimmt anders, denn sie blühen erst jetzt.

Der Zug von Upsete nach Myrdal war kompett mit einer italienischen Reisegruppe gefüllt. Konsequenterweise erfolgte die Ansage über die bevorstehende Ankunft in Myrdal und die Anschlussmöglichkeiten dort nur auf italienisch (noch nicht mal auf norwegisch).
Die Italiener beim Umsteigen in Myrdal